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Bierhefe

Ein neuer alter Nährstoff-Pusher ist die Bierhefe. Lies hier, was sie alles kann…

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Bierhefe ist ein altes, zwischenzeitlich unterschätztes Nahrungsmittel. Doch ist sie ein wahrer Chemielabor der Natur. Diese natürliche Nahrungsergänzung besteht nämlich zu mehr als 50% aus reinsten Aminosäuren, darin sind alle essentiellen Aminosäuren enthalten. Die Wunderhefe wird getrocknet verkauft, in Form von Pulver, Pailletten oder Tabletten. Sie ist ein hochwertiges Abfallprodukt der Bierherstellung: sinnvolle Resteverwertung für die Schönheit also.
Getrocknete Bierhefe enthält dabei zum Beispiel 16 Aminosäuren sowohl essentielle als auch nicht-essentielle und liefert so hochwertiges tierisches Eiweiß. Zusätzlich gibt es 15 verschiedene Mineralien und Spurenelemente, auch das wichtige Antioxidans Selen. Sie enthält darüber hinaus mehr Vitamine des B-Komplexes als jedes andere natürliche Nahrungsmittel und zwar in einer äußerst günstigen Wirk- und Ergänzungskombination, auf Neudeutsch Synergieeffekt. Bierhefe ist dabei fettarm, cholesterinfrei und hat einen niedrigen Natriumgehalt. Daneben hilft die „Zauberhefe“ auch gegen nervöse Konzentrationsprobleme, da sie über einen hohen Gehalt an Lezithin sowie einer chemischen Vorstufe des Hirnbotenstoffes Acetylcholin verfügt.
Sie liefert alle entscheidenden Schönheitsvitamine und Mineralstoffe wie Vitamin E, H, B1, B2, B3, B5, B6, B9, B12, Natrium, Kalium, Magnesium, Phosphor, Schwefel, Zink und Kupfer.
Ihr Hauptanwendungsgebiet hat die Bierhefe bei Hautproblemen. Früher wurde sie vor allem äußerlich als Umschlag bei schlecht heilenden Wunden und Juckreiz aufgelegt. Heute steht die innerliche Anwendung im Vordergrund. Bierhefe kann verwendet werden bei Ekzemen, Flechten, Pusteln sowie nässenden und juckenden Ausschlägen. Ebenso wirksam ist sie bei Hautpilzerkrankungen.
Aber Bierhefe hat noch ein weitaus größeres Wirkungsspektrum. Sie wird in der Medizin erfolgreich angewendet bei Diabetes, denn sie aktiviert die körpereigene Insulin-Produktion, regt bei Magen-Darm-Problemen den Stoffwechsel an und reguliert die Bildung der Magensäfte. Ebenso unterstützt sie die Tätigkeit der Darmbakterien, weswegen sie auch gern und erfolgreich zur Darmsanierung nach Antibiotikagaben verwendet wird. Ebenso hilfreich kann Bierhefe bei Konzentrationsschwierigkeiten, Stress, Erschöpfung, Müdigkeit und zur Stärkung der Nerven sein.

Sieht man genauer auf die Inhaltsstoffe und deren Effekte, erkennt man schnell eine weitere, eher unbekannten Einsatzmöglichkeit: Ihr Einsatz als Diät- und Schlankheitsmittel. Sie regt nämlich insbesondere hervorragend den Stoffwechsel an, hilft sanft zu entwässern und dämpft das Hungergefühl auf schonende Weise ohne Nebenwirkungen, da sie den Blutzuckerspiegel auf einen günstigen Level hält. Und außer Schönheit und einen schlanken Körper gibt es keine Folgewirkung.
Verständlich, dass noch heute gilt, was Dr. Heckel im 18.Jahrhundert herausfand: „Brauereien sind die vornehmsten Apotheken“. Schon seit Jahrtausenden wurde nämlich die immense Heilkraft der Bierhefe von renommierten Medizinern beschrieben und angewendet. Bereits in Mesopotamien und im Alten Ägypten wurde der Schlamm des Bieres als medizinisches Heilmittel eingesetzt. Selbst im Papyrus Ebers aus dem 16.Jahrhunder vor Christi wurde die Bierhefe als sicheres Anti-Aging-Mittel der damaligen Zeit gelobt. Zusätzlich wusste man schon damals, dass es bei vielen Hauterkrankungen helfen kann. So findet man Rezepturen, die über 5000 Jahre alt sind. Hippokrates, Paracelsus, Sebastian Kneipp und Hildegard von Bingen nutzten ebenfalls dieses Kraftwerk der Natur. Erforscht wurde die Wirkvielfalt der Bierhefen jedoch erst in jüngster Zeit. Bierhefe sind nämlich kugelige, einzellige Hefepilze, die zur Gattung Saccharomyces gehören. Es handelt sich dabei um Microlebewesen, die sich durch Sprossung schnell vervielfältigen und vermehren und zwar während der Fermentation durch die Mischung von Wasser, Hopfen und Gerste, die wichtigsten Bestandteile der Bierherstellung. Da die Bierhefen erst bei 800-facher Vergrößerung sichtbar werden, konnte zum ersten Mal Louis Pasteur mit Erfindung des Mikroskops diese Microorganismen eindeutig nachweisen. Die Ergebnisse erstaunten und verblüffen noch heute, jedoch verblüfft eigentlich ebenfalls die Tatsache, dass dieses „Supermittel“ so wenig genutzt wird.
Vielleicht, weil es so kostengünstig zu erweben ist? Kann Günstiges nicht wirksam sein? Muss Medizin nicht nur bitter, sondern auch teuer sein, um zu wirken?
Erwerben kann man Bierhefe nämlich preiswert und auch in guter Bio-Qualität in fast allen Bio-Supermärkten und Drogerie-Discountern.
Dort kann man auch Bierhefeflocken erwerben: Sie eignen sich zum Verfeinern von unterschiedlichsten Speisen. Man darf sie aber nicht mit Trockenhefe verwechseln, die noch aktiv ist und zum Backen genutzt wird.
Bierhefeflocken sind etwas gelblich, riechen wie die natürliche Hefe und haben einen Geschmack, der durchaus käseähnlich sein kann, wie milder Camembert etwa. In der veganen und vegetarischen Ernährung sind die Hefeflocken besonders durch ihren mild-würzigen Geschmack beliebt.
Also, ran das Natur-Labor.

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