Spätestens wenn die Kinder fragen, wo bei der Kuh die Butter rauskommt, hilft nur noch eins – Urlaub auf dem Bauernhof.
Friedrich Küppersbusch
Butter ist wohl eines der beliebtesten Brotaufstriche in Deutschland, vor allem, weil wir doch Brot so lieben. Nicht von ungefähr gibt es das „Butterbrot“, das man zum „Abendbrot“ isst oder für Schulkinder/im Büro als „Pausenbrot“ und mehr mitnimmt. Das „Bütterchen“ heißt es euphemistisch.
Doch nun ist sie enorm teuer geworden, mehr als 30%, und wir vermuten: Da tut sich noch mehr in dieser Preisexplosion! Also gehen wir es selbst an und ersetzen Industrieware durch DIY: als Krisenvorsorge!
Exkurs: Butter für die Ernährung
Kaum ein anders Nahrungsmittel (NM) steht immer wieder im Fokus der Ernährungsexperten: Mal ist Butter schädlich, mal gesund.
Doch klar ist zunächst einmal: Für gesunde Menschen, die nicht auf diätetische Gesundheitsregeln achten müssen, ist Bio-Butter unbedenklich:
- Butter enthält nämlich viele Fettsäuren, und zwar eine Melange aus gesättigten Fettsäuren und einfach sowie mehrfach ungesättigte Fettsäuren/Omega-3-Fettsäuren, die letztgenannten – so heißt es – sollen günstige Wirkungen auf Herz und Blutdruck haben.
- Die gesättigten Fettsäuren dagegen, die sie zu 2/3 hat, sollen das schlechte LDL-Cholesterin im Blut erhöhen, was schädlich bei Herz- und Kreislauferkrankungen ist.
- Was nun? Mittlerweile ist aber erwiesen, dass die in der Butter enthaltenen gesättigten Fettsäuren kurzkettig und mittelkettig vermischt sind, demnach keine „schlechten“ Wirkungen auf das Zusammenspiel von gutem HDL-Cholesterin zu schlechtem LDL-Cholesterin haben.
- Proportional ist aber die Butter im Vergleich zu Bio-Margarine ernährungsphysiologisch schlechter. Aber bei echter Bio-Butter ist es wieder anders, weil sie durch die besondere Fütterung der Tiere wieder mehr positive Wirkstoffe enthält: Iss Biobutter und das Negative relativiert sich.
- Kommen wir zum Fettgehalt: Hier ist gute Bio-Margarine mit Butter gleichauf. Butter soll aber leichter verdaulich sein. Außerdem hat die „gute Butter = Bio“ einen hohen Gehalt an Kalzium, dem Vitaminen K2, das nicht häufig in NM vorhanden ist (!), sowie A, D und E und dazu wertvolle Mineralstoffe, auch vor allem Jod und Selen.
Gut soweit, Verwirrung groß, oder? Und jetzt lesen wir noch, dass es bei bestimmten Buttermarken Rückstände von chlorhaltigen Reinigungs- und Desinfektionsmitteln geben könnte. Das Problem ist hier, dass all diese Rückstände fettlöslich sind und somit die Butter belasten können. Z.B. mit Trichlormethan, schon allein der Name nervte uns: Bei Wikipedia findet man, dass das Chloroform sein soll?! Echt jetzt?! Außerdem steht es unter Verdacht, Krebs zu verursachen und Herz, Leber und innere Organe zu schädigen. Das kann nicht sein, oder? Wer will schon Narkose essen? Gute Butter!?
Auch Weichmacher könnten enthalten sein. Stopp! Da hörten wir auf zu recherchieren: Auch wenn sicherlich nur wenige Buttersorten bei uns so einen Müll enthalten, haben wir keine Lust, das jeweils punktgenau zu überprüfen und nur noch lesend durch die Kühlregale der Märkte zu „lustwandeln“ … 🙁 Also…..
Wir machen Butter selbst
Das können wir, weil wir zwischenzeitlich Butter eh nur noch als eine eigene Geschmacksvielfalt nutzen, etwa besonders gewürzte Butter auf selbst gebackenem Brot… hmmmmm… Wenn es noch warm ist? Oh, Mann!
Ja, und daher brauchen wir stets nur kleinere Mengen.
Wir haben uns also gute Sahne gekauft und ein super-schnelles Rezept entwickelt, für Butter, die wirklich super schmeckt:
Wir nahmen 2 P Bio-Sahne und wir nutzten einfach unsere Küchen-Maschine dafür, muss man nicht, wenn man – was wirklich besser ist – Energie einsparen will: Dann reicht es, die Sahne in ein Schraubglas zu füllen und wild zu schütteln. Auch das machen wir immer wieder, Zumba für Butter!
Also, so lange mixen/schütteln, bis sich aus der Sahne gelbe „Fettklumpen“ herauslösen. Plopp, plötzlich, von einer Sekunde zur anderen, ist es soweit. Nun musst du die entstandene Butter waschen: Dafür gießt du zunächst die vorhandene Flüssigkeit über ein Sieb in einen Behälter und du hast die beste Buttermilch ever! 🙂 Trink sie: Sie macht schnell satt und ist super gesund: „Wenn’s schee macht!“ 🙂 oder nutze sie für dein nächstes Brot oder Gebäck.
Nun musst du mit klarem Wasser spülen. Du kannst Eiswasser nehmen, doch für unsere kleinen Mengen reicht das aus dem Hahn, schön kalt. Mit der Küchenmaschine, was wunderbar klappt: Gieße das Wasser über das Butterfett und mixe weiter, abgießen, das wiederholst du, bis das Wasser klar ist. Bei uns ist es immer das 3.Mal. Nun hast du die reine Butter. Falls doch noch ein wenig Flüssigkeit drin ist? Lass die Butter in der Schüssel ruhen, dann fließt das Restwasser heraus.
Bei der Anwendung ohne Maschine musst du die Butter waschen, kneten, spülen, bis ebenso klares Wasser übrig bleibt. Etwas aufwendiger, aber wir sparen Energie…. wichtig zur Zeit!
Jetzt entweder in witzige Förmchen füllen oder – wie wir – in ein Butterfässchen. Unseres ist mit Deckel und fasst genau die Menge, die wir brauchen.
Vor dem „Spülen“ der Butter kannst du sie würzen: einfach salzen, mit Kräutern, Knoblauch, Chllis…. was du brauchst.
Sie ist so lecker: Eine milde Butter, die ohne Zusatzstoffe auskommt. 🙂
Wir haben übrigens sowohl die Buttermilch als auch das „Butterspülwasser“ weiter genutzt: Gekühlt, mit Früchten ein Genuss! Nichts wegwerfen, bitte! Urgesund!
Aus 400ml Sahne haben wir genau 151 g beste Butter erhalten, ein großes Glas Buttermilch sowie 3 Gläser „Buttermilch-Erfrischung/Butterspülwasser“.
Wenn du das mit deinen Kindern so zubereitetest, werden sie nie so eine Frage wie im Zitat oben stellen: Wichtig, oder? 🙂
Disclaimer: Bitte beachte: Sämtliche von uns hier veröffentlichen Rezepte haben wir selbst ausprobiert, immer wieder verfeinert und angepasst. Trotzdem können wir keine Verantwortung dafür übernehmen, wenn dir ein Rezept nicht gelingt
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