Fastfood meiner Großmutter
Lángos oder Langosch war eine Spezialität meiner Großmutter aus Ungarn und hat bei uns seit meiner Kindheit unseren Speiseplan bereichert. Ja, bereichert, denn das „Zeug“ schmeckt super.
Meine Oma damals in Ungarn, später im Banat, machte Langosch immer, so erzählte sie, wenn sie Brot gebacken hat. Dort im Banat war es Tradition, dass die Frauen für das tägliche Brot 1 bis 2x die Woche Teig bereiteten und zum Bäcker des Ortes gingen. Das war nicht ein Bäcker, wie wir ihn kennen, sondern einer der im Grunde einen großen Steinofen hatte. Die Frauen brachten auf großen, mit Tüchern abgedeckten Holzbrettern den wohlgeformten Teig. Den schob der Bäcker dann in den Ofen und das Brot wurde gebacken. Dieses Brot schmeckte so dermaßen gut!
Es galt dort aber regelrecht als „Schmach“, wenn einmal der Teig nicht richtig aufgegangen war und das Brot entsprechend aussah, wenn es wieder abgeholt wurde… 🙂
Für abends am selben Tag wurde immer etwas mehr Teig zubereitet, der zu kleinen Fladen verarbeitet und zu Hause in viel Öl ausgebacken wurde: Lángos. Den gab es dann mit selbst gemachtem Sauerrahm zu Salat oder süß mit Zucker und Marmelade. Danach Schnaps ( für die Erwachsenen) und der war selbst gebrannt…. 🙂 aus Obst…
Bei uns nun gibt es Langosch häufig, am liebsten vegan zusammen mit roter Chilli-Mocho, also international: eine kulinarische Reise vom Banat zu den Kanaren….. dazu guten Bio-Wein…., woher auch immer…..
Das Rezept ist ganz einfach:
Du musst lediglich einen Pizzateig bereiten, wir machen ihn immer aus 500g Mehl, 1 Päckchen frische Bio-Hefe, ca 350ml Wasser und 3 Eßl. Olivenöl nebst Salz. Das kommt bei uns in die Brotbackmaschine mit dem Teigprogramm, wir lassen es über die Zeit hinaus noch gehen, sodass ein wunderbar flauschiger Teig entsteht.
Der wird nun in „Brötchengröße“ portioniert, flach gedrückt und in reichlich Öl, in einer Mischung aus Oliven- + Sonnenblumenöl, ausgebacken. Wir machen unterschiedliche Größen, damit man je nach Hunger Langosch verputzen kann: 2 schafft man kaum, aber 1 großen, 1 kleinen…. Traumhaft lecker 🙂 Auf Küchenpapier legen, damit das Öl etwas aufgesogen wird.
Dazu essen wir Salat und Mocho: Eine einfach wunderbare Kombi….
Für die rote Mocho nehmen wir 4 rote Spitzpaprika, 2- 4 Knoblauchzehen, je nachdem, was man danach noch vorhat, 3 Chillischoten, Farbe egal, denn man bekommt ja nicht immer nur rote . Das alles grob zerkleinern und in eine hohe Schüssel geben. Nun 1 – 2 Scheiben Weißbrot rösten, das sollten so zwischen 50 – 70g sein. Wenn sie abgekühlt sind, in Stücke schneiden und zum Gemüse geben. Nun 100ml gutes Olivenöl und 4 Eßl. Essig dazuschütten.
Essig? Versuche eine besondere Sorte zu kaufen, wir lieben Mocho mit Essig auch schwarzen Johannisbeeren, es klappt auch mit Rotweinessig, Himbeeressig…. Mischungen daraus… aber er sollte eine leichte Süße haben….
Das alles nun zu einer dickflüssigen Masse pürieren. Dazu passen natürlich wunderbar diese typischen Papas Arrugadas, diese kleinen, in total viel Salz gekochten Kartoffeln, aber auch so atemberaubend lecker unser Langosch, der eigentlich Lángos geschrieben wird….
Langosch-Kuchen
Langosch kann man auch lecker mit Käse füllen….. das schmeckt so sehr….ist aber kompliziert zu machen…
Wir haben nun aber folgendes ausprobiert, eine Art Langosch-Kuchen. Das Fett vom Ausbacken, das den einzigartigen Geschmack gibt, kommt hierbei durch die Füllung:
Wir haben den Teig bereitet, ihn ausgerollt zu einem Rechteck, und zwar so lang, dass er in eine Kasten-Kuchenform passt. Dann mischen wir ca 90g Butter mit der gleichen Menge Tomatenmark und gehackten, getrockneten Tomaten, 1 Bund zerhackte Basilikumblätter und würzen mit Salz und Pfeffer. Nun den ausgerollten Teig damit bestreichen, darauf etwa 1/3 einer Packung geraspeltem Bio-Gouda verteilen. Du kannst hier „zuschlagen“, wenn du Käse liebst und mehr nehmen, auch mit Parmesan gemischt. Das Ganze von der langen Seite her rollen und nun in gleich große Stücke schneiden, die einer Portion entsprechen sollten. Die schichtest du in die Kuchenform, die du zuvor mit Olivenöl ausgepinselt hast. Zuletzt den restlichen Käse darauf verteilen und bei ca 170- 180° 30- 35 Min. backen.
Dazu: einfach ein gemischter Salat der Saison.
Schmeckt besser als Pizza selbst gemacht: Pizza „lebt“ ja quasi von der Hitze des Steinofens, die wir zu Hause nicht erreichen. Wir haben es mit Pizzasteinen versucht, eine riesige Pizzaschaufel besorgt, aber es klappte nicht so recht…es gibt nicht dieses geniale Pizzabacken wie in der Pizzeria, mit leicht angekohlten Teigblasen…. dieser Langosch-Kuchen ist aber eine wirklich fabelhafte Alternative…..
Disclaimer:Bitte beachte:
Sämtliche von uns hier veröffentlichen Rezepte haben wir selbst ausprobiert, immer wieder verfeinert und angepasst. Trotzdem können wir keine Verantwortung dafür übernehmen, wenn dir ein Rezept nicht gelingt