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Reiswasser

Dass Reis gesund ist, weißt du: Wir zeigen dir hier, wie du Reiswasser nutzen kannst: Vom Booster bis zur Kosmetik

In einem Beitrag zu einem besonderen afrikanische Öl erwähnte ich schon einmal eine Bekannte, die die meiste Zeit ihres Lebens im Süden Afrikas verbrachte: Damals, kurze Zeit nach der Geburt ihres ersten Kindes war sie aus Stress, Hunger und Armut nicht mehr in der Lage, das Baby mit der eigenen Muttermilch zu ernähren. Eine andere Möglichkeit gab es aber nicht, dort im Busch, im Süden Afrikas. Gelöst hat sie das so: Sie gab ihrem Sohn Reiswasser zu trinken, er nahm es gierig an … und überlebte

Reiswasser sollte eigentlich nicht als alleiniger Ersatz für Muttermilch dienen, da es bei weitem nicht alle essentiellen Nährstoffe enthält, die das Baby benötigt. In dieser Not war es aber wohl eine Zeitlang eine kluge Entscheidung.Warum?

Reiswasser enthält im Grunde all die tollen Nährstoffe der Reiskörner, nämlich jede Menge Proteine und Kohlenhydrate. Somit ist Reiswasser auch eine gute Quelle für Vitamine wie Niacin, Riboflavin, Thiamin und deckt den gesamten Vitamin-B-Komplex ab. Diese essentiellen Vitamine sind an der Entwicklung des Nervensystems, des Sehvermögens, der Haut, des Verdauungssystems und der Umwandlung der verbrauchten Nahrung in Energie beteiligt. Da sie wasserlöslich sind, sind sie gut im Reiswasser enthalten. Auch die Kohlenhydraten ist sind eine großartige Energiequelle für Babys, weil es außerdem leicht verdaulich sind: Durch die schrittweise Freisetzung von Kohlenhydraten über den Darm wird die Energie des Kindes den ganzen Tag über stabil gehalten. Daher wird Reiswasser auch gegen Durchfall bei Kleinkindern eingesetzt. Es enthält außerdem viel Magnesium, Kalium, Natrium und Zink sowie Linol- und Linolensäure und Folsäure und neben all den Nährstoffen viele Ballststoffe.

Auch bei uns wird Reis/Reiswasser in der Baby-Ernährung ab einem bestimmten Alter eingesetzt, doch dazu geben wir hier keine Empfehlung, da für uns Reiswasser lediglich als NEM für Erwachsene dient. Bitte konsultiere immer einen Kinderarzt/eine Kinderärztin bezüglich der Ernährungsfragen deines Kindes!

Seither jedoch schütte ich auf jeden Fall Reiswasser nie einfach weg, sondern trinke es. Da wir jedoch meist Reiskocher nutzen, müssen wir doch Reiswasser speziell herstellen

Wir unterscheiden zwei Rezepte:

  • 1. Das Rezept nutzen wir, wenn wir am Tag ein Reisgericht planen: Übergieße etwa eine Tasse gewaschenen Reis mit kaltem Wasser und warte so mindestens 30 Minuten, in dieser Zeit wird der Reis gelegentlich im Wasser geschwenkt. Oder einfach abends fertig machen, am nächsten Morgen dann abschütten . Den Reis kannst du dann wie gewohnt weiterverarbeiten.

Bitte achte beim Kauf von Reis aber darauf, das er in Bio Qualität ist und dass das Herkunftsland und oder die Region vermerkt ist.

  • 2. Wenn wir den Reis anschließend z.B. für Kosmetik weiterverarbeiten wollen, gehen wir so vor: 100 Gramm Reis auf 1250ml Wasser in einem Topf zum Kochen bringen, einmal kurz aufkochen und dann ca 20 Min köcheln lassen. Wir lassen den Reis immer noch etwas garziehen. Über ein Sieb in eine Schüssel o.ä. abgießen. Ergiebt etwa 0,5 bis 0,75 Liter Reiswasser. Der Reis ist dann recht matschig, so wie wir ihn eigentlich nicht zum Essen wollen. Du kannst damit aber auch super leckeren Reiskuchen backen. ( Rezept folgt)

Im Kühlschrank hält es 2-4 Tage. Reiswasser kannst du pur trinken, es schmeckt durchaus lecker, ein wenig süßlich und es duftet toll, wobei das aus dem gekochten Reis besser schmeckt. Wir nehmen Bio-Basmati, den du überall kaufen kannst. Der Geschmack ist wunderbar intensiv. Du kannst es aber auch in alle Geschmacksrichtungen würzen: süß mit Honig oder herzhaft, auch scharf. Toll zusammen mit Kurkuma + schwarzem Pfeffer oder unserem „Power-Booster“ (Rezept folgt) Die Rezepte ergeben ca 0,5 bis 0,75 Liter Reiswasser.

Übrigens: Neben all den guten Nährstoffen für dich wirkt Reiswasser auch ausgleichend und anregend auf die Verdauung und beruhigt gleichzeitig Magen und Darm. Reiswasser ist ein sanftes Mittel gegen Verstopfung und dank der enthaltenen Stärke, die die Darmflora stärkt, lindert es auch Durchfall. Sogar bei Fieber wirkt Reiswasser aufbauend und stärkend und fördert deine Genesung. Ein Glas am Morgen vertreibt, ähnlich wie Kaffee oder Grüner Tee, Müdigkeit und Erschöpfung.

Reiswasser als Beauty-Elixir

Für die Haut:

  • Gegen Akne: Reiswasser enthält viel Folsäure, die entzündungshemmend wirkt. Oft ist unreine Haut auch so empfindlich, dass „Chemie-Bomber“ hier eher hautreizend wirken. Resiwasser kannst du dann als Gesichtswasser nutzen: Du wirst feststellen, im Laufe der Zeit wird deine Haut besser.
  • Anti-Aging-Tonikum: Reiswasser enthält das B-Vitamin Inositol, das sowohl die Zellenerneuerung, als auch ausgezeichnet die Durchblutung fördert. Das Wasser aus Reiskörnern ist somit eine natürliche Anti-Aging-Pflege. Im Grunde ist es für alle Hauttypen geeignet, denn es es spendet Feuchtigkeit, wirkt antioxidativ und wunderbar kühlend, da im Reis viel wertvolle Nährstoffe stecken. Für die Haut punktet es speziell mit Kupfer, Mangan, Zink und Magnesium: Deine Haut wird dadurch ebenmäßiger, wird sanft gereinigt, und es wirkt gegen kleine Fältchen.
  • Bei täglicher Anwendung dieses Reiswasser-Tonikums werden deine Poren sichtbar verkleinert und die Haut erscheint wirklich umgehend nach der Anwendung gleich viel frischer, strahlender.
  • Gerne wird es auch gegen Altersflecken eingesetzt, die es bleichen soll. Grund dafür ist das enthaltene Niacin (Vitamin B3), das in der Lage sein soll, die Haut ohne Nebenwirkungen aufzuhellen.

Für die Haare:

Chinas „Long-Hair Village“

Hast du schon einmal von den Frauen des Miao Stammes (auch Yao genannt) gehört? Sie gehören zu einer ethnische Minderheit im südlichen China. Frauen mit Haarlängen von bis zu zwei Metern sind hier ganz normal. Das Dorf Huangluo steht sogar im Guinness Buch der Rekorde für die langhaarigsten Bewohner. Erinnert ein wenig an Rapunzel, denn schaut man sich die Bilder an, sieht man, wie kräftig die Haare sind: Als Prinzenleiter geeignet. Erstaunlich soll sein, dass selbst 8ojährige Frauen noch das volle, schwarze Haar haben: Hier ist ein YouTube-Beitrag dazu.

  • Reiswasser pflegt eben auch die Haare, am besten geht das mit fermentiertem Reiswasser. Durch die Fermentation entwickelt es nochmals um einiges verstärkt seine volle Wirkung. Und auch hier ist Inositol der Schlüsselnährstoff im Reiswasser: Dieses B-Vitamin stärkt dein Haar, erhöht die Elastizität. Aber Reiswasser repariert sogar die Haarstruktur, wie es sonst nur teure Pflegeprodukte versprechen. Hier aber ohne Chemie. Das erklärt sich durch den hohen Anteil an Proteinen, die das Haar direkt an den Wurzel nähren. Es soll auch daher zum Wachstum der Haare beitragen.
  • Du kannst aber auch einfach „normales Reiswasser“ nehmen.
  • Die Anwendung der Reis-Haarpülung ist ganz einfach: Nach dem Waschen einfach ins Haar geben und nach kurzer Einwirkzeit auswaschen. Toll: Die Reiswasserwirkstoffe bleiben auch nach dem Auswaschen im Haar und bieten so langfristiger einen natürlichen Haarschutz.
  • Rezept für fermentiertes Reiswasser: Das Reiswasser muss dafür 2 Tage bei Zimmertemperatur in einem locker abgedeckten Gefäß stehen Du kannst so vorgehen, wie bei der Kefirherstellung, auch die Gefäße dafür nehmen. Was geht: Einige Stücke Orangenschalen ins Wasser geben, das bringt neben weiteren Vitaminen, vor allem Vitamin C, einen frischen Duft ins fermentierte Wasser.

Rezept für Gesichtsmaske:

Du kannst deine Gesichtsmaske ganz puristisch so herstellen, wie wir die das hier schon zeigten.

Was auch geht: Vermische mit einem Handrührer 2 Eßl. Reismehl, das du in Biomärkten kaufen kannst und das ebenso gesund ist wie Reis, so mit Milch, dass eine cremartige Masse entsteht. Nun Honig dazugeben, gut verrühren. Je nach Hauttyp 2 Kapseln Vitamin-E-Öl hineinquetschen und 1 Teel. Gutes Wirköl. Alles wieder gut vermischen, ggfs mit zusätzlich Milch. In ein Schraubgefäßfüllen, etwas stehenlassen, damit sich das Mehl besser auflöst. Dann als Gesichtsmaske 20 Min einwirken lassen. Sehr gut unter unserer Tuchmaske.

Gesichtscreme:

Das ist unser Lieblingsrezept: Reiswasser zubereiten, kalt oder die Kochmethode. Abschütten. Den Reis, etwa eine Tasse, wenn er gekocht ist, sonst alles, in einen Mixer geben, ½ Tasse Milch, 2 ausgedrückte Kapseln Vitamin-E-Öl, 1 Teel. Öl deiner Wahl, dann 8 Tropfen Jojoba-Öl, das ist wichtig, da dieses Öl auch voller guter Hautnährstoffe – eigentlich wie Wachs ist und der Creme Stabilität gibt. Du kannst, anstatt Milch ein Gemisch aus Aloe-Gel + Milch, oder Leinsamengel+Milch nehmen. Leinsamengel, dazu folgt noch eine Beitrag von uns, und Aloe-Gel haben eine ähnliche, eher „schleimige“ Konsistenz. Dann hast du mehr Feuchtigkeit, aber auch eine gute Konsistenz. Insbesondere bei trockener Haut lohnt sich das.

Denn: Die Creme zieht schnell ein, ist zunächst auf der Gesichtshaut kurz etwas klebrig. Aber dann merkst du schnell die Wirkung. Bei trockener Haut kann es sein, dass von der Stärke etwas zurückbleibt: Sanft abnehmen + mit einer Creme weiterbehandeln. Super: Shea-Creme oder Wildrosenöl. Diese Creme ist auch ideal als Handcreme: Zieht umgehend ein und an den Händen wünschen wir uns ja auch, dass Altersflecken vermieden werden.

Diese Creme eignet sie sich sehr gut auch als Gesichtsmaske. Dafür dicker auftragen, 20 Minuten einwirken lassen, vorsichtig abnehmen, eventuell abspülen, mit Reiswasser.

Disclaimer: Bitte beachte:
Sämtliche von uns hier veröffentlichen Rezepte haben wir selbst ausprobiert, immer wieder verfeinert und angepasst. Trotzdem können wir keine Verantwortung dafür übernehmen, wenn dir ein Rezept nicht gelingt oder du z.B. eine Creme nicht verträgst. Auch sind unsere Hinweise auf die Wirkweisen von Pflanzen nicht als Therapie behandlungsbedürftiger Krankheiten gemeint oder sollen etwa einen Arztbesuch ersetzen. Aus rechtlichen Gründen weisen wir darauf hin, dass wir weder Mediziner:innen noch Kosmetiker:innen sind. Demnach basieren alle von uns hier getroffenen Aussagen über Wirkungsweisen und Eigenschaften der einzelnen Rohstoffe und Rezepte auf persönlichen Erfahrungen bei ihrer Verwendung. Sie dienen lediglich der Information und dem Zeitvertreib und stellen in keiner Weise Heilversprechen o.ä. dar. Wir weisen zudem deutlich darauf hin, dass weder Linderung von Problemen oder Krankheiten garantiert oder versprochen werden. Die Inhalte können keine persönliche Beratung, eine Untersuchung oder Diagnose durch einen Arzt oder Therapeuten ersetzen und du solltest diese Informationen auch nicht dazu nutzen, Eigendiagnosen zu stellen oder dich selbst zu therapieren. Das Selbst-Erstellen der Rezepte geschieht somit auf eigene Gefahr, aber das ist sicherlich einleuchtend.Ebenfalls werden Alternativen angegeben, die stets ein anderes Resultat als Endprodukt haben können