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Kennst du die Geschichte von Samson? Er ist eine Gestalt aus dem Alten Testament. Was ihn auszeichnete, war seine Stärke, denn er galt als unbezwingbar. Aber nur, solange er sein Haupthaar wachsen und ungeschnitten ließ. Erst als er dieses Geheimnis seiner Frau Deliah verriet, die es an die Philister weitergab, wurde er gefangen genommen, geblendet, aber vor allem wurde sein Haar geschoren. Er war nun völlig kraftlos und zum ersten Mal besiegt. Als sein Haar aber wieder wuchs, erlangte er noch einmal seine Kraft.
Diese Geschichte aus dem Alten Testament ist eigentlich typisch, denn auch uns ist unser Haar viel wert. Es ist ein äußerst starkes Ausdrucksmittel für uns, wir können uns mit unserer Frisur ausprobieren, alles Mögliche anstellen, denn es wächst ja nach. Langes, wallendes Haar ist Ausdruck, ja, auch bei uns immer noch für Gesundheit, Stärke und Jugend. Ich weiß noch, als mein Bruder damals mit 18 Jahren zur Bundeswehr eingezogen wurde, war er schon ziemlich unglücklich, aber das schlimmste war, dass ihm dort – wie allen anderen Männern auch – die Haare geschoren wurden. Damals trugen sie das Haar fast alle lang. Das war wie eine Verletzung der Persönlichkeit. Und ich selbst war damals kurz vor dem Abi stolz, von allen aus meinem Jahrgang die längsten Haare gehabt zu haben: blond, lang und gepflegt. Fast besser als gute Noten 😉
Sollten wir nicht daher einfach besser darauf achten, wie wir mit unserem Haar, das eigentlich vieles „verzeiht“, auch jahrelange Färbungen oder Chemie pur, umgehen?
Nun gibt es einen neuen Trend, der sich „No Poo“, nennt, also eigentlich „kein Shampoo“. Haare werden nur noch mit Wasser gewaschen und das auch eher selten.
Wir fanden das zunächst toll, denn um Plastik und Chemikalien in Gewässern zu vermeiden, ist das Einsparen von Shampoo ein gutes Mittel. Doch was sagen Hautärzte dazu? Prinzipiell finden sie es besser als tägliches Chemie-Waschen, auch wenn es ein mildes Shampoo sein sollte. Ein oder zwei Mal die Woche die Haare zu waschen, sei genug, doch lieben wir alle dieses tolle Gefühl von flatternden, duftenden Haare. Und dann nur Wasser? Ja, auch das sehen Hautärzte nicht nur positiv, denn wenn man nicht gerade völlig normales Haar hat, verursacht zu viel Fett auf der Kopfhaut arge Probleme: Nur mit Wasser bekommt man das alles schlecht gelöst, es entsteht ein Film auf der Haut, vielleicht sogar Schuppen und die Haut kann nicht mehr ideal atmen. Es soll so sogar zu Haarausfall kommen.
Wir arbeiten gerade an Alternativen, die im Grunde beides verbinden: Das Waschen ohne Chemie und eine ausreichende Reinigung von Haut und Haar. Mit der Natur: mit Kastanien, Waschnüssen oder Heilerde. Wir werden dir hier in den nächsten Tagen alle Rezepte vorstellen und unsere Erfahrungen berichten.
Aber eines schon vorweg: Wenn man bislang sein Haar ausschließlich mit konventionellen Shampoos gereingt hat, und das jeden Tag und/oder sein Haar färbt, braucht es sicherlich 1 – 2 Wochen bis das Naturshampoo wirkt: Zu Beginn wird das Haar nicht so duftig sein, aber auch dafür gibt es Naturtricks, die wir dir zeigen. Die meisten Shampoos haben nämlich Silikone, die zunächst langsam herausgewaschen werden müssen. Silikone sind im Shampoo, um das Haar glänzend zu machen, im Grunde aber sind sie nur ein schöner Schein, der aus Erdöl gewonnenem Kunststoff, sog. Polymere, besteht: Sie haben eine abdichtende, versiegelnde Wirkung und legen sich dabei als feine Schicht um jedes einzelne Haar und stopfen kleine Lücken, sodass es geglättet wirkt. So wird das Licht besser reflektiert, was den gesunden Glanz dann ausmacht. Und es fühlt sich seidenweich an. Doch so langsam legt sich mit der Zeit Schicht um Schicht um dein Haar, die nun erst wieder „abgetragen“ werden müssen.
Wie dein Haar aber auch ohne Polymere aussehen könnte, sieh her: Alle Bilder sind von Wikipedia:
Bedenke: Auch damals kannte man keine Industrie-Shampoos, sondern hatte nur die Natur. Gut, damals gab es auch nicht diese Umweltverschmutzung, die auch Haut und Haar zu schaffen macht…
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