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Vitamin C Serum: DIY

Vitamin C Seren sind tolle Anti-Aging-Mittel, aber auch teuer. Wir zeigen, dir, wie es ganz einfach selbst geht. Auch ein Rezept für Ferula-Öl…

Geeignet 50+

Dir ist sicher bekannt, dass Skorbut noch bis ins 18. Jahrhundert die Todesursache Nr. 1 auf Seereisen war. Erst Vitamin-C-haltige Zitrusfrüchte konnten die Seeleute davor bewahren. Aber dass Vitamin C auch gegen Übelkeit auf Seereisen hilft, ist erst jetzt erforscht: Das Kauen von Vitamin—Kaugummis konnte – wieder bei Seeleuten – zeigen, dass es bei „Seekrankheit“ wirkt.

Zunächst ein kleines Experiment

Wir haben einen Apfel in zwei Hälften geschnitten, wobei es ein deutlich säuerlicher Apfel war, der weniger schnell angeschnitten schrumpelt. Die eine Hälfte beträufelten wir mit Zitronensaft, die andere blieb unbehandelt. Man sah schnell die Reaktion: Während die unbehandelte Hälfte nach kurzer Zeit rostig-schrumpelig wirkte, blieb die andere schön glatt, feinporig und farblich unverändert. Für die langsamere Braunfärbung bei den mit Zitronensaft beträufelten Apfelspalten ist vor allem das Vitamin C (Ascorbinsäure) der Zitrone verantwortlich: Ascorbinsäure verhindert Oxidationsreaktionen dadurch, dass es selbst oxidiert und so die Oxidation des Apfels hemmt, noch mehr: Sie kehrt sogar die Oxidationsreaktion um.

Aufgrund ihrer generellen oxidationshemmenden Wirkung wird Ascorbinsäure als Antioxidans bezeichnet, eine Eigenschaft, die wir auch in der Kosmetik nutzen.

Vitamin C zur Hautpflege

Es ist zweifelsfrei bewiesen, dass Vitamin C buchstäblich überlebenswichtig für unseren gesamten Organismus ist. Doch auch auf unsere Haut hat Vitamin C ganz erstaunlichen Einfluss. Gerade als Haut-Anti-Aging-Mittel ist es hervorragend. So zeigten Studien, dass Vitamin C gleich doppelt wirkt: Erstens schützt Vitamin C das Kollagengerüst vor freien Radikalen, die es beschädigen. Zweitens unterstützt es den Körper bei der Produktion von neuem Kollagen – ähnlich wie beim Apfel-Test. So sorgt Vitamin C für ein gesundes und stabiles Kollagengerüst. Es wird fester, die Faltenbildung wird verlangsamt, sodass die Gesichtshaut länger faltenfrei bleibt. Collagen ist zudem einer der natürlichen Füllstoffe in der Haut. In der mittleren Hautschicht verknüpfen sich die Collagenfasern zu einem Gerüst, wodurch die Oberhaut auf Spannung gehalten wird. Je größer und fester diese Collagen-Netz unserer Haut ist, desto straffer ist sie. Mit zunehmendem Alter nimmt jedoch der Collagengehalt in der Haut ab, man rechnet mit 1% ab dem 25. Lebensjahr. Es bilden sich langsam Falten, es kommt zu einem Volumen- und Konturverlust der Haut.

In einer Studie1 an menschlichen Hautfibroblasten konnte nachgewiesen werden, dass die Langzeitbehandlung mit Vitamin C über 5 Tage die Synthese von Collagen signifikant verbesserte.

Die wirkungsvollste Form des Vitamin C ist die reine Ascorbinsäure, die sich aber nur schwer in Kosmetik verarbeiten lässt. Im Gegensatz zu den speziellen Derivaten, die in der industriell hergestellten Kosmetik eingesetzt werden, muss sie nicht erst in die aktive Form überführt werden. Reines Vitamin C kann jedoch nicht in einer Creme verarbeitet werden, da es zu oxidationsanfällig ist und sich schnell zersetzt. Allerdings kann es in einem Serum zum Einsatz kommen. Daher wurden Seren mit einer hohen Wirkstoffkonzentration entwickelt. Sie halten die Konzentration des Wirkstoffes stabil und verbessern das Eindringen durch die äußere Hautschicht.

Das musst du allerdings beachten

Bei einem Serum mit reinem Vitamin C muss die Formulierung einen streng sauren pH-Wert aufweisen. Außerdem eignet sich nur ein luftdichter Pumpspender zum Gebrauch. Wir haben nachgesehen: Die meisten Vitamin-C-Seren im Handel sind aber in Pipettenflaschen. Sie sind zwar sehr einfach in der Anwendung und „klappen“ immer, aber es gelangt bei der Anwendung immer wieder Luft an das Serum. So verliert das Vitamin C schnell die Wirkung.

Bei Vitamin-C-Seren ist eine Konzentrationen von bis zu 15% zu empfehlen. Je höher, desto reizender. Bitte beachte: Ab einer Konzentration von 20% nimmt die Wirkung wieder ab.

Wir zeigen dir später im Rezept, wie du die Vitamin-C-Dosis steigern kannst: Von 5% bis zu den Grenzwerten von 20%. Wir selber nutzen am liebsten eine Prozentzahl bis 10, variieren je nach Empfindlichkeit der Haut und können es so auch täglich nutzen. Das sollte man mit den gekauften Produkten besser nicht machen, denn sie sind fast durchgängig auf 20% gesetzt, nichts für die tägliche Pflege.

Das Serum ist mit ganz einfachen Mittel hyper-flott herzustellen und ist vor allem sehr günstig. Und wenn du willst, kannst du es noch aufpeppen. Das zeigen wir dir noch. Aber das beste daran ist, dass du dir Wochenrationen herstellen kannst. So brauchst du nicht die Wirkungslosigkeit zu fürchten: Zutaten zurechtlegen, abmessen, mischen, einfüllen. Fertig.

Du solltest ein Braunglasfläschen nehmen.Wir nehmen die kleinste Größe und machen stets mit einem „Rutsch“ für uns alle eines. Du kannst aber auch einen anderen Behälter nehmen, der aber „blickdicht“ sein sollte. Aufbewahren, wenn du kannst, im Kühlschrank. Sonst an einem kühlen, dunklen Ort ohne Sonneneinstrahlung.

Vitamin-C-Seren wirken nochmals doppelt so gut in Kombination mit Vitamin E: Beides sind Antioxidantien, die einen besonderen Synergie-Effekt für die Haut bewirken . Ebenfalls entfalten Vitamin B, Hyaluronsäure und Ferulasäure einen ganz außerordentlichen Kombi-Effekt mit dem Vitamin-C-Serum. Wie du das für dich hinbekommen kannst, zeigen wir dir auf Seite 2.

Rezept für ein DIY-Vitamin-C-Serum

Du brauchst destilliertes Wasser, wobei das nicht so unbedingt nötig ist. Du kannst auch Leitungswasser nehmen, sogar mit grünem Tee (kalt) haben wir es schon hergestellt. Dann benötigst du pflanzliches Glycerin, das wir schon in anderen Rezepten erwähnten. Du bekommst es in Apotheken oder z.B. über Online-Shops. Es ist nicht teuer. Wichtig ist aber, dass es pflanzliches ist. Dann natürlich reine Ascorbinsäure: Die gibt es in Pulverform in jedem Drogeriemarkt für weniger als 2€/ 100g, eine Menge, mit der du sehr lange auskommst. Dann kannst du noch Aloe Vera Gel dazunehmen: Das passt hervorragend und ergänzt die Wirkung des Vitamin C wie oben beschrieben. Wie man es selbst herstellen kann, zeigten wir dir schon. Es geht natürlich auch ein gekauftes Gel.

Jetzt heißt es rechnen: Mische nun das destillierte Wasser, das Glycerin und das Pulver in einem Verhältnis von 16:2:1: Also 16 Einheiten Wasser, 2 Einheiten Glycerin und 1 Einheit Ascorbinsäure. Als Einheit kannst du Eßl. oder Teel. nehmen, je nachdem wie viel Serum du anrühren willst. Besser ist eine kleine Menge und dann wöchentlich neu. Zuletzt gibst du etwas Aloe Vera Gel dazu. Wenn du genau bist, rechne das zur Flüssigkeitsmenge dazu ( siehe unten). Schütte alle zusammen in dein Fläschchen, gut schütteln, bis sich alles miteinander vermischt hat. Jetzt hast du dein Serum mit 5 Prozent „Säure“

Also: für 5%: 16:2:1, für 10 %: 8:2:1, für 2o%: 4:2:1. Höher solltest du auf keinen Fall gehen.

Wie immer bei Kosmetik: Teste dein Serum vorher, am besten an der Arminnenseite.

Du kannst das Serum morgens oder abends auf dem gesamten Gesicht verteilen, Augenpartie besser zunächst auslassen: Bei mir ist das kein Problem, ich vertrage unser Serum super

Rechnen wir, was dein eigenes Serum kostet im Vergleich

Zunächst einmal hast du die Gewissheit ein wirklich gutes Produkt zu haben, das ausgezeichnet wirkt und das du immer wieder – etwa über die Prozentzahl des Vitamin C – auf deine Hautbedürfnisse einstellen kannst: Vielleicht im Winter mehr, im Sommer weniger… Und du hast es frisch und weißt, dass das Vitamin C nicht zerfallen wird und wirkungslos wird. Du verzichtest auf Chemie, die die gekauften Seren haben …. CO2-Einsparung, Tierversuche…. etliche Vorteile.

30ml fertiges Serum kosten mehr als 2o€ im Online-Handel. Unseres? Es liegt bei 20 – 30 Cent mit dem Aloe-Gel.

Auf der nächsten Seite zeigen wir dir, wie du es noch – ebenso preiswert – aufpeppen kannst.

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