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Ich häkele oder loome gerne. Beides sind kontemplative Tätigkeiten. Häkelt oder loomt man bestimmte Muster und Formen, konzentriert man sich so, dass man ein wenig die Umwelt und die Zeit vergisst. Arbeitest du an einem großen Stück, kannst du herrlich deinen Gedanken nachhängen, Musik und Hörspiele hören oder fernsehen dabei. Und für kurze Zeit auch deine Sorgen vergessen. Ich kann z.B. besser einschlafen, wenn ich abends gehäkelt habe. Gerade in diesen „verrückten Zeiten“, ist es wirklich besser, einmal kurz Pause zu machen, um all die Probleme zu vergessen, einfach durchzuatmen.
Aber wenn wir schon versuchen nachhaltig zu leben, wollten wir recherchieren, welche Garne es für diese „Lebens-Art“ gibt.
Das Team von Bioday Berlin schaute genauer nach.
Zuvor aber das: 🙁
Dass Schafe, wie Rinder und Ziegen, Methan in unsere Atmosphäre „rülpsen“ ist bekannt , und dass Methan ein stärkeres Treibhausgift ist als CO2, auch. Doch hielte man z.B. nur die Herdengrößen, die gut für Mensch und Tier sind, wäre das nicht das Problem. Und Schafe, ach, die sind doch klein, die Lämmlein niedlich und die Herden ziehen doch idyllisch mit dem Schäfer und dem Hirtenhund durch die Auen und an Flussufern entlang, durch die grüne Natur, ähnlich wie auf einer Baldrianwerbung. Und die Inspiration der sanften Einschlafhilfe, des Schäfchenzählens, kommt umgehend.
Aber die Realität?
Wusstest du, dass Schafe aus Profitgier so überzüchtet werden, dass sie an warmen Tagen kollabieren? Denn ihre Wolle ist dermaßen üppig angezüchtet, dass die Tiere regelmäßig überhitzen. Schafe wurden von der Natur eigentlich nicht geschaffen, regelmäßig geschoren zu werden. Ohne die Einmischung des Menschen bekommen die Schafe nur so viel Wolle, wie sie benötigen, um sich gegen extreme Witterung zu schützen. Zunächst wurden Schafe auch nicht geschoren, sondern man sammelte die Wolle, weil man sie während der Mauser, das ist der Fellwechsel, einfach auskämmte. Das Züchten zur Wollproduktion und damit eines ständigen Vlieswachstum begann erst , als wir mit dem Schermesser Schafe geschoren haben. Und das mündet – wie immer – in Massentierhaltung, wobei das Schaf eben Wolle liefert, aber auch Fleisch und sogar das Wollwachs, also Lanolin, das in unserer Kosmetik steckt: Einfach zu denken, dass Kosmetik vegan/vegetarisch ist, geht nicht. Das musste ich nun auch lernen
Aber das, was alles toppt, ist die Methode des Mulesings. So eine Tierquälerei. Ich erspare dir hier die nähere Ausführung, schau selbst nach, wenn du es aushälst. Nur kurz: Es ist eine Verstümmelung der Schafe ohne Narkose.
Sofort wandelte sich das sanfte Bild des Schäfchenzählens in eines mit nur noch dicken, nach Luft japsenden, blutigen Schafen. Mit solcher Wolle handarbeiten? Daran habe ich null Interesse.
Jetzt doch besser reine Baumwolle?
Auch die Produktion von Baumwolle ist nicht unbedenklich- die Baumwollpflanzen brauchen sehr viel Wasser: Für die Produktion von 1 kg Baumwolle werden durchschnittlich 11.000 Liter Wasser verbraucht. Dazu kommt noch der Einsatz von übermäßig vielen Pestiziden sowie gentechnisch veränderten Pflanzen. Nicht zuletzt die Ausbeutung der Pflücker*innen, Kinderarbeit und eben deren Gesundheitsgefährdung durch eben diese Pestizide.
Was tun?
Auf alles verzichten? Das geht natürlich nicht, obwohl schon der Gedanke kommt.
Aber wir müssen doch gar nicht all diese Mengen an neuen Werkstoffen schaffen. Unser T-Shirt muss nicht – wie in manchen Mode-Discountern – 2,90€ kosten. Warum dauernd neu produzieren? Uns kam der Gedanke, dass es doch auch bei einfachen Garnen recycelte Produkte geben könnte. Aus alten T-Shirts haben wir schon selbst Garn erstellt und einen Bezug -katzensicher – für einen Kocker gehäkelt mit dicker Häkelnadel oder Katzenschlafplätze und – kissen geloomt, einen runden Teppich usw.
Die Lösung
Was wir suchten, waren also Garne, die nachhaltig sind, am besten aber recycelt. Das zeigen schon innovative Firmen: Recycelte Garne werden dort nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip hergestellt Diese Grundidee der Wiederverwertung orientiert sich im Grunde an der Natur. Denn biologische Kreisläufe lassen auch keinen Abfall zurück. Unsere gängige Produktionsweise zeigt jedoch leider noch das genaue Gegenteil, nämlich dem Cradle-to-Grave-Prinzip, bei dem Waren nach Gebrauch einfach in den Müll kommen. Dann wird wieder neu produziert usw.
Aber das schon vorweg: Darauf solltest du ganz sicher achten:
Bitte kaufe nur Wolle/Mode, bei der dir garantiert wird, dass sie mulesingfrei ist bzw das den GOTS-Anforderungen entspricht. Garne/Stoffe sollten weiter nur aus zertifiziertem Polyamid bestehen, das innerhalb von fünf Jahren abgebaut wird. Herkömmliches Polyamid benötigt 50 – 100 Jahre. Bei Baumwolle sollten wir ebenso auf Öko-Standards sehen. Am besten ganz einfach: recyceltes Garn.
Und dann klappt es auch mit dem sanften Schäfchenzählen wieder. Daher ein Bild für dich:
Nachhaltiges Garn
Wir haben eine Firma gefunden, deren nachhaltiges Garn wir testen konnten, denn wir wollen nicht auf das Häkeln oder Stricken verzichten. Also besser mit bewusstem Einkauf. Auch die ist eine Online-Firma, jedoch kaufst du wieder direkt beim Anbieter: Es gibt zwar eben den Transport, doch ersparst du den in die Läden, kommt sich also „CO2-technisch“ gleich.
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